"Harfen und Mythen", das sind Konzert-Abende zwischen Musik und Erzählung.
Aus irischer Harfenmusik und Geschichten der keltischen Sagenwelt entsteht
für jeden Auftritt ein neues Programm.
Neben ihrer Rolle als Soloinstrumente entfalten die Harfen einen Klangteppich,
oder illustrieren das gesprochene Wort.
Surreale Geschehnisse verschmelzen mit hypnotischen Melodien, und lassen
die Zuhörer in eine vergessene Welt eintauchen.
Seit dem frühen Mittelalter werden Erzählungen mit dem Spiel der Harfe begleitet.
Die Spuren der Verknüpfung von Sprache und Musik lassen sich bis in das antike
Griechenland zurückverfolgen. Damals noch Teil kultischer Handlungen entwickelte
sich eine eigene Form der Unterhaltung.
Den Höhepunkt bildeten die Ritterromane des 12. Jh.
Stundenlange Vorträge machten diese Epen zu wahren "Bestsellern" an den
europäischen Königshöfen.
Die Dichter bedienten sich keltischer Mythen und Motive, die bis dahin nur in mündlicher
Überlieferung existierten. Etwa zeitgleich brachten Mönche die drei großen Sagenzyklen Irlands
in eine schriftliche Form. Diese Texte gaben einen einmaligen Einblick in den bildgewaltigen
Kosmos des keltischen Bewußtseins.
Ein wesentliches Motiv war die Vorstellung eines jenseitigen Feenreichs voller Zauber und
ungeahnter Möglichkeiten. Bevölkert von Menschen, Tieren und Fabelwesen in ständiger
Umformung und Verwandlung bildete die "Anderswelt" ein Schattenreich, neben der
materiellen Welt.
Sowohl die Sagen, als auch die Erzähltradition der Landbevölkerung berichteten übereinstimmend
von einem ständigen Austausch zwischen "Diesseits" und "Jenseits".
In beiden Welten sah man in nahezu jeder Erscheinung etwas Wesenhaftes.
In den Elementen ebenso wie in Sonne, Mond und Sternen.
In jeder Quelle war ein Wesen das in ihrem Murmeln flüsterte. Jeder Berg besaß ein Herz
das der Kundige schlagen hörte.
Wundersame Begebenheiten, bluttriefende Abenteuer und Liebesgeschichten voller Erotik und
Sinnlichkeit bildeten eine Überlieferung, die ein Leben im Spannungsfeld der Extreme
wiederspiegelte.
Unzählige Künstler schöpfen bis in die Gegenwart aus diesen zeitlosen Themen.
Der bretonische Schriftsteller und Religionshistoriker Ernest Renan schreibt im 19. Jh.:
Lacht nicht über uns Kelten!
Wie die Hexen des Macbeth senken wir unsere Hände in das Innerste des Menschen und
ziehen sie mit den Mysterien des Unendlichen wieder heraus...
Im Herzen unseres bretonischen Volkes schläft ein ewiger Quell der Phantasie.
Sein Reich, das königliche Land der Feen ist das schönste auf Erden.
Um es gleich vorwegzunehmen:
Die Keltische Harfe existiert nicht. Es handelt sich um einen Modebegriff aus den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der bretonische Musiker Alan Stivell legte mit seiner Plattenproduktion "Renaissance of the Celtic Harp" den Grundstein, für die Wiedergeburt einer vergessenen Kunst: Das Spielen der Irischen Harfe.
Seit dem späten 18. Jh. nahezu ausgestorben, gewann das Instrument rasch eine wachsende Anhängerschaft. Im Fahrwasser des Folk-Revivals der 60er Jahre entstanden Festivals, Musiker-Vereinigungen und eine neue Generation von Harfenspielern. Längst hat sich die Irische Harfe etabliert und abgekoppelt von ihrer "großen Schwester" der Konzertharfe.
Dabei kann sie auf eine uralte Tradition zurückblicken. Spätestens ab dem 8. Jh. in Schottland
nachweisbar, ab dem hohen Mittelalter in Irland. Hier war die Harfe das klassische Instrument
der Barden, einer privilegierten Klasse von Künstlern am Hofe der irischen Könige.
Unterschieden wurden Poeten, Vortragende und Harfenspieler. Zu ihren Aufgaben gehörte das
Bewahren und Weitergeben der Überlieferung. Stets umgeben von einer Aura des Phantastischen.
Betrachtet man sie pragmatisch so handelte es sich um Unterhaltungskünstler, wandelnde
Bibliotheken und die Medien ihrer Zeit.
Geachtet und Gefürchtet konnten sie den Ruf eines Königs über Jahrhunderte ehren, oder ihn
innerhalb kürzester Zeit durch "Spottverse" ruinieren.
War die Harfe im Mittelalter auf den ganzen britischen Inseln verbreitet, so gab es eine
irische besonderheit: Die Instrumente waren mit Bronze-Saiten bespannt, wie aus einem Reisebericht
aus dem Jahr 1189 hervorgeht (Gerald von Wales, Topography Hiberniae).
Es besteht ein deutlicher Klang-Kontrast zur üblichen Darmsaiten-Bespannung die auch eine andere
Spieltechnik erfordert.
Das 17. Jh. brachte den Niedergang der alten Harfe.
Die gesellschaftliche Funktion der Barden verlor ihre Grundlage, und die Musik kam schlicht
aus der Mode. Ende des 18. Jh. kamen aus ganz Irland gerade noch 10 Harfenspieler zusammen.
Das berühmte Harfenfestival von Belfast (1796) bot die Gelegenheit wenigstens einen
Bruchteil der überlieferten Musik aufzuschreiben.
Fianna 2003 Rainer M. Thurau, Wiesbaden |
![]() |
Morgana 2005 Rainer M. Thurau, Wiesbaden |
![]() |
Datum |
Location |
Ort |
Beginn |
---|---|---|---|
28.02.20 | Altes Zollhaus | 64853 Lengfeld | 20.00 Uhr |
13.04.20 | Wasserturm | 64293 Darmstadt | 17.00 Uhr |
15.08.20 | Schloß | 35315 Homberg/Ohm | 20.00 Uhr |
25.10.20 | Evang. Kirche | 64354 Spachbrücken | 17.00 Uhr |
07.11.20 | Altes Casino | 35578 Wetzlar | 19.30 Uhr |
13.11.20 | halbNeun Theater | 64283 Darmstadt | 20.30 Uhr |
20.12.20 | Connemara Pub | 67292 Kirchheimbolanden | 18.00 Uhr |
Die aufgeführten Daten enthalten nur öffentliche Auftritte. |
Kontakt & Impressum
Peter Wucherpfennig
Hinweise für Veranstalter & Presse
Nachfolgend steht Ihnen zum Download hochauflösendes Pressematerial zur Verfügung: |
![]() |
![]() |
algorhythmus(); Kultur- & Medienmanagement Homepagerealisierung |
![]() |
marwai photography & design |
![]() |
Richard Martin Tell a Tale |
![]() |
Jonny Robels Keltische Harfenmusik |
![]() |
Holzzauber |
![]() |
Thurau-Harfenmanufaktur |